Hintergründe

Zur Insel Siofra, Bogenwald & Jyrlund

 

Es ward am Anfang aller Tage, dass sich die Insel, die heute unter dem Namen Siofra bekannt ist, aus dem Schaum der Meere erhob.

Dort, wo sich das neue Eiland der Sonne entgegen reckte, waren die Schleier zwischen den Welten dünn und erlaubten unserer Welt mit der Anderwelt zu verschmelzen.

Die Anderwelt ist Heimat für Feen und Geister – und weit unbekannteren Mächten. Ihnen war es möglich durch den dünnen Schleier zwischen den Welten zu wandeln.

Siofra ist größtenteils von Wald und Sumpf bedeckt - ein eher unwegsames Gelände mit verschlungenen Pfaden. Nicht selten sind Menschen einfach spurlos verschwunden, so dass man gut daran tut, die wenigen Pfade nicht zu verlassen. 

Als Urvater der Wälder und Wächter zwischen den Welten gilt der Eichenmann. Der erste Baum – so alt wie die Insel und beseelt von der Anderwelt. Sein wacher Geist durchdringt die Insel und alles, was auf ihr wächst.

In alter Zeit wachte er darüber, dass alles schelmische oder gar böse, das den Schleier passierte, im Zaum gehalten wurde. Durch ihn wurde sorgsam das Gleichgewicht zwischen allen Dingen gehalten.

Doch über die Jahrhunderte sank der Eichenmann in tiefen Schlaf – und mit seinem Schlaf schwand seine Kontrolle über den Wald.

So kam es, dass Siofra keines seiner alten Geheimnisse preisgab, als das junge Volk der Menschen an seinen Küsten anlandete und begann, sich das Land urbar zu machen.

Neben der kleinen Hafensiedlung Havenbruck, über die der Handel und die Reisen von Siofra laufen, haben sich kleine Siedlungen und wehrhafte Gehöfte vor allem in küstennähe gebildet. Lange dauerte es, bis sich erste Abenteurer ins Landesinnere auf machten und mystische Geschichten erlebten. Aus diesen Expeditionen gingen im weit abgeschiedenen Inneren der Insel das märchenhafte Dorf Bogenwald und das wild-romantische Jyrlund hervor. Was die Menschen hier hielt, um sich niederzulassen, ist nicht nie wirklich nach außen gedrungen. Doch kann man feststellen, hat man diese Orte erst einmal besucht sieht es einen immer wieder dorthin. 

Seit der Urbaum sich nun im Schlummer wiegt, ward es aber auch Wesenheiten düsterer Gesinnung möglich durch den Schleier zu treten und verstärkt auf der Insel zu wirken und das Gleichgewicht geriet ins Wanken.

Der Handel und die Diplomatie zwischen den Dörfern versank in Missgunst und Neid, die schlechten Seiten der Menschen drangen an die Oberfläche und gipfelten vor langer Zeit in dem Ruin Jyrlunds und beinahe in der Auslöschung Bogenwalds. Erst seit kurzer Zeit haben sich wieder mutige Menschen gefunden auf den Ruinen Jyrlunds neue Häuser zu setzen.

Es ist dem Eichenmann nunmehr lediglich möglich über die Träume der Wesen mit ihnen zu kommunizieren und auch so mancher Mensch findet sich für seinen Ruf empfänglich.

Ihr, die Ihr nach Siofra kommt, habt vielleicht diesen Ruf vernommen oder folgt jemandem, der es tat.

Ob ein Traum, ein Lied oder das Krächzen der Vögel euch ihn übermittelt hat – irgendetwas hat euch auf diese Insel gezogen. Er durchdringt euch und erfüllt euch mit dem Gefühl ein Teil etwas weit Größerem sein zu können.

Doch nicht immer sind diese Eingebungen freundlich. Etwas Düsteres hat sich bei manch einem hineingeschlichen – etwas, das die niederen Instinkte füttert und sich so gar nicht nach einer weisen Wesenheit anfühlt.

Je näher ihr Siofra gekommen seid, umso stärker wurde dieser Ruf – sei er hell oder düster.

 

 

 

spielorte


Havenbruck


Havenbruck – ein Ort, scheinbar ständig im Niedergang begriffen.

Obwohl das Dorf den einzigen Hafen der Insel darstellt und somit nicht nur Dreh- und Angelpunkt für Reisende, sondern auch für den Handel und Fischfang ist, scheint alles dem Verfall preisgegeben.

Leerstehende Gebäude mischen sich mit verwinkelten, düsteren Läden und Wohngebäuden, durch deren schmutzige Fenster einem misstrauische Blicke folgen.

Eine Taverne mit Blick auf den Kai beherbergt die meisten der Seeleute, deren Reise sie hier hinverschlägt.

Über all dem trohnt der Glockenturm einer Kapelle, deren Glanzzeiten schon lang zurückliegen – keine bekannte Gottheit wird hier mehr verehrt. Doch gibt es Gerüchte um einen uralten Kult, der im Begriff ist seinen Einfluss wieder über die Insel zu erweitern.


Bogenwald


Wo heute Bogenwald steht gab es bereits vor vielen Jahren ein Dorf. Als die Reisegruppe um Leto Kemperan und Greta Schierling damals den Ort erneut entdeckte, standen davon nur noch ein paar Überreste. Unter anderem die Taverne, die heute der „torkelnde Schurke“ ist. Was mit dem Ort passierte ist nicht ganz klar, wirkte es doch einfach so, als seien seine Bewohner einfach verschwunden und das Dorf dann allein gelassen eingeschlafen und teilweise von der Natur zurückerobert.

Mit der Zeit wurde Bogenwald erneut zu einem prosperierenden Dorf und nach und nach zogen weitere Menschen dort hin um ihr Glück zu machen. Mittlerweile erreichte es Ausmaße wie es früher gewesen sein muss, so dass weitere Besucher vor den Toren lagern müssen, um sich dem Leben im Dorf anzuschließen.


Jyrlund


Dort wo früher ein nordisches Dorf stand, ist heute ein Machtzentrum des Schrates.

Als das letzte Mal die Zeit von Elen-Vahain, den Nächten der brennenden Sterne, eintrat, geschah etwas schreckliches zwischen Jyrlund und Bogenwald.

Etwas, das dieses Dorf der Zerstörung und der Dunkelheit anheim gab und bis heute fühligen Mensche Menschen einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

Es bleibt zu beobachten, wie es um das Schicksal dieses Dorfes steht.

Wesenheiten


Der Eichenmann


Kurz nachdem sich die Insel Siofra aus den Fluten der Weltenmeere erhob, keimte ein Eichenspross auf ihr. Der erste der zahlreichen Bäume, mit denen das Eiland einst bewachsen sein sollte.

Dieser Spross schien von hinter dem Schleier zu stammen. Er war intelligent und besaß die Fähigkeit zu kommunizieren. Per Sprache und durch die Träume der Lebewesen.

Um das Land um sich herum ergrünen zu lassen, schuf er die Shallay – das kleine Volk.  Sie bevölkerten seine Krone und die ausladenden Äste.

Die Eiche ist Urvater der Wälder und Wächter zwischen den Welten. Sein Bewusstsein durchdringt die Insel und alles, was auf ihr wächst.

Gleichsam wachte er darüber, dass alles schelmische oder gar böse, das den Schleier passierte, nicht allzu sehr auf der Insel wütete. Durch ihn wurde alles in einem sorgsamen Gleichgewicht gehalten.


Über die Jahrhunderte verfiel der Eichenmann jedoch in einen tiefen Schlaf. Er vergaß, wie man sprach und träumte nur noch. Den Shallay und Borken obliegt es nun als das Sprachrohr des Waldes zu fungieren - nur sie stehen noch in direktem Kontakt mit ihm. Doch je stärker das Dunkel auf Siofra wird, umso schwächer wird der Eichenmann und mit ihm alles, was er berührt hat.


Die Shallay


Die Kinder des Eichenmannes bevölkern die Wälder Siofras und fungieren als das Sprachrohr des Waldes, seit der Urbaum im Schlaf liegt.

Auf Grund ihrer geringen Körpergröße werden sie auch „das kleine Volk“ genannt und gehören zu den Feenwesen. Bösartigkeit kennen sie nicht. Dennoch spielen sie Wanderern gerne Streiche im dichten Unterholz und können den Wald mobilisieren, falls sich destruktive Eindringlinge gegen seine Unversehrtheit wenden.


Die Borken - wandelnden Bäume


Um die Interessen des Waldes durchzusetzen zu können hat der Eichenmann so manchen Baum im Traum berührt und ihm somit ein höheres Bewusstsein eingepflanzt.

Sie fungieren als Exekutive, die sich auch körperlich zu behaupten weiß. Die Borken sind weit stärker als jeder normale Mensch.

Bisher hat sich nur einer von ihnen den Bewohnern und Reisenden Siofras gezeigt - eine höchst eindrucksvolle Gestalt - doch gibt es in den Tiefen des Immergrüns gewiss noch weitere Mitglieder dieser uralten Art.


Der Schrat


Einst gehörte er dem unscheinbaren Volk der Felsenschrate an, war jedoch schon immer klein und schmächtig und deswegen gemieden. Mit der Zeit erwuchs Hass und Begierde in ihm und eine fremde Wesenheit aus der Welt hinter dem Schleier versprach ihm magische Kräfte, wenn er sich seinen Gefühlen nur ganz hingäbe und sein Herz in einen Kristall einschloss.

Er ist der Gegenspieler des Eichenmannes und ein begnadeter Gestaltwandler. Er erscheint den Menschen im Traum in jeder Gestalt die er möchte und so mancher der dachte, er hätte den Ruf des Eichenmannes gehört, hörte in Wirklichkeit den seinen.

Des Nachts schickt er Teile von sich selbst in Form der langgewachsenen Schatten aus um sich die Angst der Menschen zu Nutzen zu machen und sein Ruf nach dunklen Herzen schallt weiter und lauter, je schwächer der Eichenmann wird.


Die Silberfrau


Als Mond steht sie nachts am Himmel und scheint auf Siofra hinab. Sie hat eine große Bedeutung für die Schwersternschaft des blauen Mondes - den sogenannten Hexenzirkel Siofras.

Eine göttliche Gestalt deren Einfluss Eingeweihten als größer als der des Eichenmannes gilt.


Der Rabenmann - Geliebter des Mondes


Einst wandelte er als einer der niederen Götter auf Siofra. Als er sich jedoch über das Wesen der Menschheit mit der Silberfrau - dem Mond - zerstritt, fiel er in die Dunkelheit und konnte nur mit großen Mühen und dem Einsatz aller Bewohner Bogenwaldes von Makel des Schrates befreit werden.

Er ist ein Verführer, ein Gedankenbeeinflusser und hat schon so manche Wanderin in die Tiefen des Immergrüns geführt.